Die Verschärfung der Mietpreisbremse. Keine Lösung für #Wohnungsnot und #Gentrifizierung

Das Bundeskabinett hat eine Verschärfung der sogenannten Mietpreisbremse gebilligt, das Ziel sei Mieter*Innenrechte zu stärken. „Wohnungen sind keine Spekulationsobjekte! Wir werden verhindern, dass Menschen in Zukunft aus ihrem Zuhause raussaniert werden“, so Katarina Barley auf Twitter. Wir haben uns die Änderungen von daher einmal genauer angesehen.

Bisher war eine Steigerung der Miete bei Neuvermitung über 10% der ortsüblichen Vergleichsmiete (BGB § 558 d) nicht zulässig, außer wenn, a) der Mietpreis bereits zuvor höher als die Vergleichsmiete lag, b) Modernisierungen durchgeführt wurden, c) es sich um Neubauwohnungen handelte, d) die Wohnung nicht in einer Region mit angespannten Wohnungsmarkt lagen (BGB § 556d), oder wenn Modernisierungskosten geltend gemacht wurden. Bisher hatten Mieter*Innen keine Möglichkeit zur Überprüfung einer etwaigen Abweichung des Mietpreises von der Vergleichsmiete. Die Vermieter*Innen waren nicht verpflichtet, den verlangten Mietpreis vor Neuvermietung offenzulegen. Mit Änderung werden Vermieter*Innen dazu verpflichtet, den zuvor verlangten Mietpreis vor Neuvermietung unaufgefordert mitzuteilen, wenn eine der oben genannten Ausnahmeregelungen in Anspruch genommen werden soll. Sofern die Vermieter*Innen eine unzulässig hohe Mieterhöhung verlangen, sollen Mieter*Innen die Rechtsverletzung der Vermieter*Innen formlos rügen können, wo sie bisher detailliert beweisen mussten, worin die Rechtsverletzung der Vermieter*Innen lag.

Gerade jedoch in Städten wie Köln, Hamburg, Berlin, München und dem Ruhrgebiet, wo zur Zeit die größte Wohnungsnachfrage herrscht, herrscht auch die größte Knappheit an bezahlbaren Wohnraum. Nicht selten sind hier zu einem Wohnungsbesichtigungstermin bis zu 30 Interessent*Innen eingeladen. Aufgrund der hohen Anzahl an potentiellen Mieter*innen, hervorgerufen durch Wohnungsknappheit, werden es die Vermieter*Innen so auch in Zukunft nicht schwer haben. neue Vertragspartner*Innen zu finden, welche bereit sind die Wohnung zu einem erhöhten Preis anzumieten. Dabei ist zu beachten, dass die Regelungen zur Mietpreispremse nur in Regionen mit angespannten Wohnungsmarkt gilt. Diese werden nach (BGB § 556d) von den Bundesländern festgelegt, einen gesetzlichen Rahmen hiefür gibt es nicht. Weiter sehen die Änderungen eine Senkung der maximalen Umlage von Modernisierungskosten (BGB §559) auf die Mieter*Innen von 11% auf 8% vor. Im Fall der „Wegmodernisierung“, also wenn Modernisierungen, dazu durchgeführt werden, um Mieter*Innen loszuwerden, ist dies nun bis in einer Höhe von 100.000 Euro zu ahnden. Der Beweis, dass dies der Fall ist, ist jedoch durch die Mieter*Innen zu erbringen. In welcher Form dieser Nachweis erfolgen soll und wie die Gerichte solche Fälle beurteilen werden ist bisher nicht bekannt.

Bezüglich der Mietpreisteuerung bei bestehenden Mietverhältnissen wurde im Jahr 2013 die Kappungsgrenze eingeführt. Sie regelt, dass die Miete für ein Mietobjekt innerhalb von drei Jahren höchstens um 20 Prozent steigen darf. Die Bundesländer können die Kappungsgrenze in Gebieten mit Wohnungsmangel zudem für fünf Jahre auf 15 Prozent senken. Zudem schreibt sie vor, dass die Mieten innerhalb der nächsten sechs Jahre nicht über 3 Euro pro Quadratmeter steigen dürfen. Bei einer Beispielrechnung zeigt sich deutlich, dass 3 Euro pro Quadratmeter mehr sind, als es im ersten Moment klingt. Denn bei einer 50 qm Wohnung bedeutet eine Steigerung von 3 Euro pro Quadratmeter schon eine monatliche Mietpreissteigerung von 150 Euro. Auf die im Gesetz angegebenen sechs Jahre würde eine volle Ausschöpfung dieser Kappungsgrenze eine Mietsteigerung in Höhe von insgesamt 10.800 Euro bedeuten. Für entsprechend größere Wohnungen würde sich diese Steigerung vervielfachen. Menschen, die den mittleren bis unteren Einkommensschichten angehören, werden diese Mietteuerungen nicht stemmen können, und so mittel- bis langfristig aus ihr gewohntes Wohnumfeld gedrängt.

Unserer Ansicht nach setzt die Parlamentarische Politik mit der geplanten Änderung zur Mietpreisbremse eine Wohnraumpolitik fort, die nichts anderes ist als reine Lobbyarbeit. Dies kann u.a. auch daran gezeigt werden, dass zur Vorbereitung des Wohngipfels am 21.09.2018 in Berlin von insgesamt 7 eingeladenen Verbänden, 6 der Immobilienlobby angehören. Gegen Seehofers Wohngipfel ist schon Protest angekündigt worden. Gerade Wohnungsbaugesellschaften wie Vonovia, LEG und andere werden weiterhin trotz Mietpreisbremse ihren Profit aus ihren Investitionen ziehen können, genug Schlupflöcher bestehen weiterhin. So werden Mieter*Innenrechte nicht gestärkt. Eine Wohnraumpolitik, die wirklich Wohnungsnot und Gentrifizierung bekämpfen möchte, muss in kommunalen sozialen Wohnungsbau investieren.

Squatopia NRW

Werkstatt Demokratie – Wohnen

Wo: Impact Hub, Gotzinger Str. 8, 81371 München
Wann: 21.09.2018

Beschreibung:

Von 18 bis zirka 22 Uhr wollen wir im Impact Hub in Untersendling in Workshops zu verschiedenen Aspekten des Themas gemeinsam überlegen, was sich ändern kann und sollte. Geplant ist bewusst keine klassische Podiumsdiskussion, sondern ein gemeinsames Nachdenken, Debattieren, Inspirieren. Auch deswegen ist die Werkstatt Demokratie offen für jeden. Sie sind ganz sicher nicht zu alt oder zu jung; wir wollen auch nicht nur Mieter zum kollektiven Jammern oder nur Mietsrechtsexperten zu Fachdiskussionen einladen. Im Idealfall kommen am 21. September 100 Menschen mit ganz verschiedenen Interessen, Hintergründen und Wünschen ins Impact Hub und zu einer diversen, lebendigen und lösungsorientierten Diskussion zusammen.

Der Eintritt ist frei, aber wegen des beschränkten Platzes limitiert – das heißt, wenn 100 Anmeldungen eingegangen sind, führen wir eine Warteliste, von der weitere Interessenten nachrücken können. Alle Teilnehmer werden benachrichtigt und mit weiteren Infos zu Zeitplan, Ablauf und zur Anfahrt versorgt. Für alle, die gerne wollen, aber nicht können (weil sie keinen Platz mehr bekommen haben, weil ihnen die Anfahrt zu weit ist oder sie am 21. keine Zeit haben), gibt es im Laufe der Themenwoche Online-Diskussionen auf SZ.de zu verschiedenen Aspekten des Themas.

Zusammen gegen #Mietenwahnsinn. Für eine Politik, die Wohnraum für ALLE schafft.

Wo: HBF Berlin, Washingtonplatz
Wann: 21.09.2018 14:00 Uhr

Beschreibung:

Wir rufen auf zur Protestkundgebung gegen den #Wohngipfel von Seehofer und Merkel und für eine Politik, die Wohnraum für ALLE schafft. Verschaffen wir gemeinsam den Menschen Gehör, die drinnen beim Mittagessen mit der Bundesregierung nicht beachtet werden!

Der Protest wird vielfältig und bunt. Viele Gruppen aus ganz Deutschland wollen sich beteiligen und am Zaun vor dem Kanzleramt deutlich machen, dass die übergroße Mehrheit in Deutschland mit dem wohnungspolitischen Kurs der Regierung nicht einverstanden ist. Die Bau-, Dämm- und Immo-Lobby-Politik muss endlich beendet werden. Diese wirtschaftsfreundliche und marktliberale Politik hat die Wohnungskrise verursacht.

Der #Wohngipfel von Seehofer und Merkel soll nun das Feld bereiten für noch mehr Markt-Freiheit. Die Bevölkerung in Deutschland, will aber in großer Mehrheit genau das Gegenteil. Darum versammeln wir uns vor dem Kanzleramt und sagen der Regierung unsere Meinung: Wohnen ist Menschenrecht – Keinen Boden der Spekulation!

Alsenstraßenfest #10

Wo: Alsenstraße, Bochum
Wann: 16.09.2018, 11:00 – 22:00 Uhr

Beschreibung:

Jubel, Trubel, Alsenfest! Zum 10. Mal feiern wir den schönsten autofreien Sonntag des Jahres, so wie wir ihn am Liebsten mögen: Mit vielen vielen Flohmarktständen, Infoständen, jeder Menge lecker Essen und Trinken, Bands, Lunatic-Circus-Bühne, DJ- und Cocktail-Lounge, Spielstraße… und allem, was sich die Nachbar*innen hier sonst noch so einfallen lassen!

Es bleibt wie es immer war: Das Alsenstraßenfest ist ein Fest aus dem Viertel für das Viertel und für alle anderen netten Menschen – nach wie vor gemeinsam & selbst organisiert, solidarisch, unkommerziell und gemeinnützig ♥.

Anmeldung Flohmarktstände ab 1.8. an: info@alsenstrasse.com; habt bitte Verständnis, dass frühere Anmeldungen nicht berücksichtigt werden können.

the revolution is never coming. Ein Vortrag über die Historie und den Begriff der Utopie

Wo: H5
Wann: 15.09.2018, 16:00 Uhr

Beschreibung:

Was ist mit der Vorstellung einer Utopie verbunden, was damit anfangen? Utopie existiert in scharfer Abgrenzung zur Gegenwart als der lebendig-pulsierende und verführende Wunsch, das Mögliche werden zu lassen.

Utopie kommt niemals an ihr Ziel, so begeben wir uns auf die Reise ins Nirgendwo, dort wo alle Lebensverhältnisse neugestaltet werden.

Ein Vortrag am Samstag, den 15.09.2018 ab 16 Uhr im H5 und
Küche-für-alle gegen freiwählbare Spende an unser aller Laden :9

Träume unter Asphalt

Wo: Duisburg Hbf
Wann: 15.09.2018, 17:00 Uhr

Beschreibung:

Aufruf zur Aktionswoche und großen Tanzdemo für eine solidarische Stadt für Alle: Samstag 15. September 2018, 17:00 Uhr, Duisburg Hbf (Portsmouthplatz)

Gegen den Ausverkauf der Stadt

Es ist in jeder Stadt zu spüren. Profitorientierte Stadtplanung, der Ausverkauf von Wohnraum und öffentlichen Flächen im Interesse von Konzernen geht an den Bedürfnissen der Bewohner*innen vorbei. Während die Städte mit immer teureren Leuchtturmprojekten und Konsumtempeln um zahlungskräftige Investor*innen und Kund*innen konkurrieren, wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper und die Bewohner*innen zahlreicher Stadtteile werden mit der zunehmenden Armut und Perspektivlosigkeit vollkommen alleine gelassen.

Repression und rassistische Verdrängung

Stattdessen wird der ausufernde Kapitalismus mit all seinen Folgen für Mensch, Tier und Natur mit immer mehr Repression und Gewalt durchgesetzt. „Wenn wir unseren Job machen, ist die AfD überflüssig“ – so bringt der Duisburger OB Sören Link (SPD) den gefährlichen Irrweg der politischen Mitte auf den Punkt. Mit „effizienteren Abschiebungen“, rassistischen Zwangsräumungen und medialer Hetze gegen Minderheiten werden jene komplexen Probleme verschleiert, deren Zuspitzung die gleichen Parteien durch verantwortungslose Politik mit verursacht haben. Menschen in immer prekäreren Lebensumständen werden gegeneinander aufgehetzt, um von steigenden Mieten, zu niedrigen Renten, unmenschlichen Jobcenter-Sanktionen, Perspektivlosigkeit und mangelnder gesellschaftlicher Teilhabe abzulenken. Aktivismus gegen rechts wird kriminalisiert und rassistische Polizeikontrollen stehen auf der Tagesordnung.

Die „Politik von oben“ hat versagt!

Gleichzeitig ignorieren Politik und Verwaltung die wachsenden Herausforderungen der Zukunft. Die Gründe für das Erstarken rechtsextremer Parteien und die Verrohung des gesellschaftlichen Klimas sind auch darin zu finden, dass die regierenden Parteien schon seit Jahrzehnten ihren Job nicht machen. Engagierte Menschen springen überall ein und werden dabei eher behindert als unterstützt. Bürger*initiativen werden belächelt, unkommerzielle Kulturarbeit für wertlos befunden und die Bedürfnisse ganzer Nachbarschaften einfach ignoriert. Fördergelder werden verschwendet, während unzählige Leerstände verwahrlosen. Die Politik der Stadtentwicklung von oben hat versagt! Der Strukturwandel ist gescheitert. Die Strukturen sind so alt und verstaubt wie die Vorstellungen und Programme der Parteien. Sie müssen endlich ihre Plan- und Ideenlosigkeit eingestehen und ihre repressive Politik des Stillstands beenden! Sie sollten die aktive und kreative Zivilgesellschaft unterstützen, anstatt sie zugunsten des eigenen Machterhalts zu bekämpfen.

Das Recht auf Stadt für Alle!

Denn für viele Probleme stehen die Lösungen längst bereit. Überall im Ruhrgebiet werden die Menschen aktiv. Ob bei der Unterstützung von Geflüchteten, beim breiten Protest gegen Nazis, beim gemeinsamen Kampf für den Erhalt der eigenen Nachbarschaft, bei der Belebung von Leerständen oder beim Protest gegen unsinnige Leuchtturmprojekte – die städtische Zivilgesellschaft vernetzt sich und erfindet neue Formen der Solidarität. Erfolgreiche urbane Projekte und neue demokratische Konzepte überall auf der Welt zeigen, welch Kreativkraft und Ideenreichtum in der Gesellschaft schlummern. Immer mehr Initiativen wollen die Zukunft ihrer Stadt selbst in die Hand nehmen, um ihre eigenen Ideen einer solidarischen Stadt für Alle zu verwirklichen. Wir rufen die Menschen im Ruhrgebiet und darüber hinaus dazu auf, sich den Kämpfen für bezahlbaren Wohnraum, unkommerzielle städtische Freiräume und für eine solidarische Gesellschaft ohne Rassismus, Sexismus und Ausbeutung anzuschließen. Steht auf und werdet aktiv!

Wenn die Regierenden sich weiter der Realität verweigern und uns die vorhandenen Räume für eine solidarische Stadtentwicklung von unten weiter vorenthalten, dann nehmen wir uns das Recht auf Stadt! Es liegt auf der Straße, es hängt in den Bäumen, es versteckt sich in leerstehenden Häusern! Schließen wir uns zusammen, gründen wir Initiativen in unseren Straßen und vernetzen wir uns zwischen den Städten! Reden wir endlich in der Nachbarschaft darüber, in welcher Stadt wir leben wollen! Entwickeln wir urbane Alternativen jenseits von Ausbeutung, Verwertung und Konsum!

Wir rufen auf zur ruhrgebietsweiten Aktionswoche mit Veranstaltungen in vielen Städten und zur großen „TRÄUME UNTER ASPHALT“-Tanzdemo in Duisburg! Am 15. September ab 17:00 wird es bunt und laut vor dem Duisburger HBF. Bringt eure Freund*innen mit und tanzt mit uns durch die Straßen einer stillstehenden Stadt. Gemeinsam wollen wir das Recht auf Stadt für Alle einfordern – die Freiheit, unsere Städte nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Wir fordern Unterstützung von zivilgesellschaftlichem Engagement, selbstverwaltete soziokulturelle Zentren, gemeinnützigen kommunalen Wohnungsbau, soziale Investitionen in vernachlässigten Stadtteilen, wirkliche demokratische Mitbestimmung in der Stadtplanung und ein Ende der rassistischen Verdrängungspolitik!

Das versprochene Glück gibt es nicht in Einkaufszentren. Unsere Träume von einem guten Leben für alle wachsen und gedeihen weiter – noch unter dem Asphalt.

Beteiligt euch an der Aktionswoche und kommt zur Tanzdemo nach Duisburg! Samstag 15.09.2018, 17:00 Uhr vor dem Duisburger Hbf (Portsmouthplatz). Mehr Infos unter: www.facebook.com/traeumeunterasphalt

Syntopia Geburtstag

Wo: Syntopia
Wann: 14.09.208, 18:00 Uhr

Beschreibung:

19 Uhr: Film: Das graue Gegenteil

Kurzfilme zum manchmal ziemlich grauem Ruhrgebiet,
in das wir eine zarte Blume gepflanzt haben.

Danach: Tanzdemo-Warm-Up und Geburtstagsparty

Wir feiern unseren Geburtstag und wärmen uns für die
„Träume unter Asphalt“-Tanzdemo auf.

Samstag 15.09
Tag der Offenen Tür

Ab 12 Uhr: Veganer Mitbring-Brunch

Wir starten um 12 Uhr (zur gewohnten Nachbarschaftscafe-Zeit) mit einem
veganen Mitbring-Brunch. Wir besorgen Brötchen, Kaffee und Tee.
Für drauf und dazu bringt jede*r dann mit worauf er*sie Lust hat.

17 Uhr: Tanzdemo für eine solidarische Stadt für Alle

Wir fahren zusammen nach unserem Brunch und Tag der offenen Tür
zur „Träume unter Asphalt“-Tanzdemo und nehmen gemeinsam
mit möglichst vielen von euch daran teil.

Das Syntopia wünscht sich zum Geburtstag: Neue Gesichter, Mitstreiter*innen und Vereinsmitglieder, Spenden und einen schönen Tag mit euch!

Anarchistisches Parkfest

Wo: Blücherpark, Dortmund
Wann: 09.09.2018, 11:00 – 19:00 Uhr

Beschreibung:

„…Es ist ein Ort zum Treffen, ein Ort zum Reden, in einer Welt in der wir keine Orte haben…“
– Früchte des Zorns – unser Haus

Anonyme Städte, Anonyme Viertel, Anonyme Nachbarschaft. Wer kennt schon den Menschen, der nur getrennt durch eine Wand neben einem*einer lebt. Isoliert von einander leben wir unser und die anderen ihr Leben.

Wir wollen raus, raus, raus, aus den grauen Fassaden und ab in den Park! Kommt am 09.09. ab 11.00 bis 19.00 Uhr zum anarchistischen Parkfest im Blüchernpark, im Hafenviertel der Dortmunder Nordstadt. Kommt zusammen und lernt euch kennen!

Wir wollen nicht nur mit dem Black Pigeon als Nachbarschaftsraum, als Ort der Zusammenkunft, als Ort des Kennenlernens das Viertel gestalten. Wir wollen unser buntes, solidarisches und vielfältiges Leben mitten in unserem Viertel erfahrbar machen. Wir wollen Platz bieten, für das, was in den eigenen Vier Wänden nicht geht. So viel Spielen und Erleben wie möglich schaffen. So viele unterschiedliche Basis-Iniativen wie denkbar im Park sehen, auch wenn diese vielleicht verschiedene Ansätze vertreten. Es ist uns wichtig nicht nur explizit anarchistische Zusammenhänge repräsentiert zu sehen. Wer nicht aktiv autoritäre Inhalte verbreitet, oder Anhänger*in von autoritären Organisierungskonzepten ist, sei uns willkommen.

Wir wollen Musik und Kultur für alle frei und zugänglich (zumindest an diesem Tag) mitten in der Stadt realisieren. Gutes (veganes) Essen zur Verfügung stellen, auch für diejenigen welche kein Geld haben. Und natürlich die Möglichkeit schaffen, sich inhaltlich weiter zu bilden.

Klar: All das lebt von der Initiative Vieler. Ein anarchistisches Parkfest ist nichts, was sich konsumieren lässt. Freiheit lebt von Eigenverantwortung und Handeln. Bring Spiele, Bälle, ein Planschbecken, Instrumente, Farbe oder was dir einfällt mit. Organisiere einen Infotisch deiner Basisiniative, einen Workshop zu etwas, was du gut kannst und anderen Menschen weiter geben möchtest. Koche oder backe etwas (veganes) zu Essen und bringe es zum (veganen-) Mitbringbuffet mit. Behandle andere Menschen, wie du behandelt werden willst. Lass deinen Müll nicht liegen. Bring dich ein!

Alles Infos rund um das Fest werden unter agdo.blogsport.eu/parkfest übersichtlich aufgeführt. Dort wirst du auch das Programm, die Stände und alles weitere Wissenswertes finden.

„..Die Kapitalisten wollen, dass es so ist, alles trostlos und tot, alles farblos und trist. Doch das hält auf die Dauer keine Sau aus, es stürzt auf einmal die Wand ein! Wir schreien nach Leben, nach Gemeinsamkeit, nach Platz für die Kinder, nach Licht und mehr Zeit. Und wir werden uns treffen auf der Straße im Kampf, in der Hand ein Stück vom Randstein!“

– Tomi Liedermacher

Infotische

Anarchistische Gruppe Dortmund
Tierbefreier*innen aus Dortmund und Bochum
Freie Arbeiter*innen Union Duisburg/Ruhrgebiet
Kurdische Jugend
Li(e)beration
Wir kotzen Farben
Recht auf Stadt Ruhr
Onbones Collective (mit Live-Siebdruck!)
FABZI – Feministische und Anarchistische Broschüren und Zines (Dortmund)
„Komm zu Potte“ – Mietshaussyndikat Projekt für Dortmund
Autonome Antifa 170
Packpapierverlag
Die Dortmunder Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbands macht auch einen Infostand.
Gerîla: rûpela evîndaran
Foodsharing Dortmund
Black Pigeon

Musik

Neo C.
Georgie Kollektiv
Musik vom Plattenteller – Rekorder
Tolztoy (AMK)
Viviane Stern
Musik von Gülcan

Sonstiges

Auf dem Fest wird es die Möglichkeit geben das du dir selbst oder anderen ein Armband machen kannst.
Nordstadt meditiert ist auch vor Ort, gemeinsam wird meditiert, gesungen und getrommelt.Attraktionen speziell für Kids: Schminken, Dosenwerfen, Hüpfburg, Torwand, heißer Draht ab 15:15 Uhr, weitere schöne Dinge zum Spielen körperliche Ertüchtigung: Tischtennis, Torwand, Badminton

Sonstige (Mitmach-)Angebote: Gefangenschreibecke, Armbänder knüpfen, eigene oder vor Ort zu erwerbende Textilien bedrucken lassen, wahrscheinlich Buttons machen, Meditation (um 11 Uhr), offener Trommelkreis (um 12:30 und 13:30 Uhr), Hambi-Solifoto (15 Uhr). Vor euren Augen wird außerdem Zuckerwatte und Waffeln frisch zubereitet. Eine Essensausgabe zu der alle aufgerufen sind (veganes-) Essen beizusteuern. Getränkestand: alkoholfreie Kaltgetränke und Kaffee (Alkohol gibt`s bei einem solidarischen Kiosk und im Rekorder)

Mobi-Tresen/Träume unter Asphalt

Wo: Syntopia
Wann: 07.09.2018, 20:00 Uhr

Beschreibung:

Für die Tanzdemo und Aktionswoche Träume unter Asphalt
haben wir uns eine Menge vorgenommen!

Dafür brauchen wir eure Unterstützung! Es werden Ordner*innen für die Demo gesucht, Support an der Theke und kreative Hände beim Fahnenbasteln und Bannermalen.

Wenn ihr Zeit und Lust habt uns bei allerlei Aufgaben unter die Arme zu greifen oder selbst eine Idee einbringen wollt, kommt zum Mobi-Tresen im Syntopia am Freitag vor der Aktionswoche!


(Außerdem trinken wir einfach gerne mit Euch! =)

Das ist geplant:

Montag 10.09.
– Ubahn-Rave (+Flyern in der ganzen Stadt)
Dienstag 11.09.
– Kreativworkshop für die Demo vor der Feuerwache
Mittwoch 12.09.
– Diskussion Soziokulturelles Zentrum (Grammatikoff)
Donnerstag 13.09.
– Stadtrundgang “von Marxloh lernen”
Freitag 14.09.
– Syntopia Geburtstag
Samstag 15.09.
– Tanzdemo um 17:00 Uhr + X

Weitere infos gibts bald hier – lasst der Seite mal nen Like da:
https://www.facebook.com/events/1731619283558127/

Hambacher Forst/Tag X

Wann: 06.092018 – X
Wo: Hambacher Forst

Tag X ist da! Wie werde ich aktiv?

Jetzt ist die Polizei wieder aus dem Wald raus, es ist noch nicht abzusehen, wann wieviel geräumt und gerodet wird. Trotzdem sind die Barrikaden und Bodenstrukturen weg und wir wissen nicht, wann die Polizei und RWE wieder in den Wald kommen wird um zu räumen. Die Rodungsarbeiten jedoch sind auf den 14.10. nach hinten verschoben wurden. DAS HEISST NICHT, DASS NICHT TROTZDEM GERÄUMT WIRD! Kommt also alle und bringt Baumaterial, haltbares Räumungsessen und radikale gute Laune mit.

Tag X ist gekommen! Die Bodenstrukturen der Waldbesetzung wurden bereits geräumt, die ersten Baumhäuser werden geräumt und der ERSTE BAUM IST GEFALLEN. Räumung bedeutet immer auch gleich Rodung, das heißt, spätestens jetzt müssen wir aktiv werden und versuchen, die Räumung und Rodung auf verschiedensten Wegen zu verhindern und zu stören. (Für mehr Infos und Anregungen siehe TAG X

Kommt in den Wald, ob alleine oder mit eurer Bezugsgruppe, macht Soliaktionen (Kletteraktionen, Banner malen, Plakatieren, Sabotage, Demos, Vorträge…egal was, alles geht!) und verbreitet die Kunde von der Zerstörung des Hambacher Forsts – ein 12.000 Jahre alter Wald und Ort des Widerstands gegen Braunkohle und das kapitalistische System, der dem deutschen Rechtsstaat ein Dorn im geldgierigen Auge ist.

Wie komme ich in den Wald?

Das große derzeitige Polizeiaufgebot macht es Menschen zurzeit nicht leicht, in den Wald zu kommen. Über Umwege und im Schutze der Nacht ist dies jedoch trotzdem möglich.

Außerdem gibt es die Akteurin ‚Aktion Unterholz‘, die plant, ab Tag X+1 (das heißt der erste Tag nach dem Tag X ausgerufen wurde) mit einer großen Masse an Menschen täglich in den Wald zu gehen und zu versuchen, die Rodungs- und Räumungsmaschinen zu blockieren. Hier kann mensch mitmachen und auch spontan noch in den Widerstand treten. Es werden auch weitere, übergreifende Aktionen stattfinden. Mehr Infos dazu hier und unter: Aktion Unterholz

Soliaktionen

Schreibt uns, wenn ihr Soliaktionen plant, oder schickt uns eure Solifotos, damit wird Veranstaltungen und Fotos auf dem Blog veröffentlichen können. Benutzt auch gerne die Hashtags #hambibleibt #hambacherforst wenn ihr Fotos oder Tweets auf Twitter verbreitet.

Was brauche ich?

Hier eine aktuelle Packliste:

Medikamente, die du benötigst
Schlafsack
Zelt
Isomatte
Camouflagebekleidung (Hose, Jacke, Kopfbedeckung)
Feste Schuhe
Stirn- oder Taschenlampe
Klettergurt, falls du einen hast, ansonsten gibt es vor Ort auch noch ein paar
Feuerzeug
Zahnbürste
Messer Arbeitshandschuhe
Falls vorhanden: Kamera, um Geschehnisse wie z.B. Polizeigewalt zu dokumentieren
Wasser, veganes Essen (gibt es normalerweise auch im Wald aber bei der aktuellen Lage ist das nicht immer sicher vorhanden)
ein schönes Buch
sicheres Aktionshandy
Musikinstrument, schöne Sachen, die du nicht missen möchtest und musst

Was gerade im Wald passiert, ist nicht widerstandslos hinzunehmen. Ist die Besetzung nicht mehr da, so stehen RWE die Tore offen, diesen einzigartigen Wald und die darin lebenden Wesen im Namen der Profitgier zu zerstören und auszulöschen, umzugraben und der Braunkohle zu opfern.

Dieser Wald ist mittlerweile zum Kristallisationspunkt einer ganzen Bewegung geworden und durch die Besetzung und alle mit ihr verbundenen Akteur*innen wurde eine öffentliche Debatte auf verschiedensten politischen sowie gesellschaftlichen Ebenen angestoßen. Lasst uns zusammen kämpfen, unsere Empörung zeigen, uns solidarisieren, Banden bilden, und den kapitalistisch Herrschenden nicht kampflos unsere wilde, waldige und wunderbare Welt überlassen!